sábado, 26 de enero de 2008

Brauchtum und Tradition in Tossa de Mar

Es gibt wenige Orte in Katalonien wo Brauchtum und Tradition so gewahrt werden wie in Tossa de Mar. Jeder Monat bringt Ereignisse mit sich, die ihre Wurzeln in der hiesigen katalanischen Vergangenheit tragen. So auch eine Legende, die bis in die heutigen Tage Tossa prägt.

Tossa verehrt mehrere Heilige zu deren Ehren ein Fest, ein Umzug oder ein Aplec, also eine Art freundschaftliches Treffen mit dem katalanischen Tanz Sardana, stattfindet, aber einer der Heiligen nimmt eine besondere Rolle ein: Sant Ramón de Penyafort, der im Jahre 1236 den Boden Tossas betrat. Auf dem Wege nach Barcelona ließ er am Strand Mar Menuda, dem kleinen Meer, Halt machen um einem Sterbenden in den letzten Minuten seines Lebens beizustehen. Noch heute kann man ein Kreuz im Felsen entdecken, das an dieses Ereignis erinnern soll.

Aber die Legende lebt in Tossa nicht nur in der Erinnerung vieler, denn jeden 23. Januar findet am Strand eine Hochmesse statt, die zu Ehren des Heiligen gelesen wird. Wer dieser Messe beiwohnt versteht, wie wichtig die katalanische Sprache den Bewohnern Tossas ist und wie weit ihre Wurzeln zurückreichen. Fremde sollten vielleicht jemanden bei sich haben, der ihnen den Wortlaut der Predigt übersetzt und ihnen die ganze Geschichte des Heiligen näher bringt.

Mehr über Brauchtum in Tossa findet man auf der Seite http://www.tossainfo.eu/tradition.html und je nach Gelegenheit auf diesen Seiten.

lunes, 21 de enero de 2008

Der Pilger von Tossa

Tossa de Mar ist der einzige Ort, der eine Tradition bewahrt, die um das Jahr 1400 seinen Ursprung nahm. Zu jener Zeit war Tossa, wie alle anderen Orte der Umgebung von der Pest bedroht, die bereits in einigen Orten ihre Wirkung zeigte. Jeder Ort versuchte auf seine Weise dem Übel zu entgehen, so auch die damals relativ bedeutende Stadt Tossa.

Tossa versprach daher jedes Jahr am 20. Januar als Danksagung einen Pilger zur Einsiedelei Sankt Sebastian in Santa Coloma de Farners zu schicken, falls sie von der Pest verschont blieben. Tossa wurde verschont und schickt seit dieser Zeit jedes Jahr einen Pilger, der mittlerweile von hunderten von Personen begleitet wird zur 40 km entfernten Einsiedelei. Der Pilgermarsch, der morgens um sieben Uhr beginnt erfolgt bei völligem Schweigen. Die Nacht zum 21. Januar verbringt die Gesellschaft in Santa Coloma de Farners um dann am nächsten Morgen die 40 Kilometer nach Tossa zurückzugehen. Ein Teil der Pilger legt die beiden Strecken barfuss zurück.

Am Abend des 21. Januar kommt der Pilgerzug wieder in Tossa an und zieht mit der Statue des Heiligen Sebastian durch die Stadt. Dies ist der einzige Tag im Jahr, an dem an der Mauer der Altsstadt die Lichter angezündet werden wo auch hunderte von Zuschauern auf die Rückkehr der Pilger warten. In Zusammenhang mit diesem Pilgermarsch und dem Schutze Tossas durch den Heiligen Sebastian wurde im Jahre 1593 auch die capella de la Mare de Déu del Socors in der heutigen Vila Nova errichtet.

jueves, 17 de enero de 2008

Heilpflanzen in Tossa de Mar

Tossa de Mar ist das ganze Jahr über ein Paradies für die Liebhaber von Heil- oder Medizinalpflanzen. Im Laufe des Jahres lassen sich hier über 100 verschiedene Arten in ihrer Entwicklung beobachten. Der seit fast 100 Jahren nahezu unberührte Wald lässt die Pflanzen wieder in ihrer Ursprünglichkeit entfalten und Touristen verirren sich eigentlich nur sehr selten in die Höhen über Tossa.

Aber Medizinalpflanzen dienen nicht nur der Herstellung von pflanzlichen Medikamenten und Schönheitsprodukten, denn zahlreiche Heilpflanzen gehören in Tossa auch zum ganz normalen Essen. So der wilde Spargel, der hier in großen Mengen vorkommt, oder Kapern, Oliven, Brombeeren und die hier sehr typischen Erdbeerbäume mit ihren roten Früchten. Die einzige Konkurrenz kommt hier von den Vögeln, die gute Früchte selbstverständlich auch zu schätzen wissen.

Um diesen natürlichen Reichtum Tossas auch genießen zu können muss man sich jedoch bis in eine Höhe von bis zu 200 Metern wagen und einen der 19 Strände hinter sich lassen, was im Winter natürlich leichter fällt als im Sommer. Und bequeme Schuhe sollte man vielleicht auch nicht vergessen, denn starke Regenfälle an einigen wenigen Tagen des Jahres machen so manchen Weg zu einem kleinen Abenteuer. Dies bedeutet natürlich auch, dass es besser ist, sich nicht in die Berge zu wagen wenn es wirklich mal stark zum Regen kommt, denn Medizinalpflanzen zu entdecken sollte nicht heißen sich auch gleich in Lebensgefahr begeben zu müssen.

martes, 15 de enero de 2008

Restaurants in Tossa de Mar

Tossa de Mar bietet, zumindest von Mai bis einschließlich September, eine unbeschreibliche Menge an Restaurants. Einige davon zählen vermutlich mit zu den besten Kataloniens, andere kommen über das "übliche Touristenessen" kaum hinweg. Es ist daher ungemein wichtig seiner Nase oder ehrlichen Empfehlungen zu folgen um nicht eine unangenehme Überraschung zu erleben.

Man sollte bei seinen Überlegungen auf jeden Fall zwei Dinge berücksichtigen. Um günstige Preise zu suggerieren bieten einige Restaurants "billige" Menus an, fügen aber dann in klein hinzu, dass die Preise ohne Mehrwertsteuer sind, andere vergessen das Getränk oder eine andere "Kleinigkeit" - und wieder bei anderen kamen mir schon böse Gerüchte zu Ohren was die Freundlichkeit der Bedienung angeht. Auch ein Menu für 9 Euros ist nicht mehr so sehr billig, wenn man dann Wein, Kaffee und Mehrwertsteuer dazu rechnen muss.

Aber was ist nun typisch für Tossa? Tapas nach der klassischen Art sind kaum noch zu finden und selbst sehr gute Pizzas sind wohl nicht als typisch zu betrachten. Paella kommt ebenfalls nicht aus Tossa, auch wenn man sehr gute finden kann. Und das wirklich sehr typische Gericht aus Tossa, Cim i tomba, ist vermutlich nicht jedermanns Geschmack, da hier der Knoblauch dominiert. Und dann gibt es natürlich noch einige andere exzellenten Fischgerichte, die jedoch nicht der unteren Preisklasse angehören und daher für viele mehr als Höhepunkt eines Urlaubs betrachtet werden kann. Wer täglich im Restaurant essen will (und nicht nur aus der Hand zu essen gewohnt ist) sollte jedenfalls eine angemessene Summe in seiner Urlaubskasse einkalkulieren und vergessen, dass Spanien, oder wie in diesem Fall Katalonien, immer noch zu den Billigländern gehören. Die heutigen Preise liegen eher über deutschem Niveau.

domingo, 13 de enero de 2008

Die Strände Tossas

Tossa de Mar verfügt insgesamt über 19 verschiedene Strände von denen jedoch nur vier auch zu Fuß erreicht werden können, falls man im Ort selbst wohnt. Zwei der Strände verfügen seit Jahren über die blaue Flagge, die eine gewisse Wasserqualität garantiert, was natürlich nur relativ zu sehen ist, da die Messungen sehr früh im Jahr erfolgen, zu einer Zeit als die Wetterkonditionen und der Bootbetrieb in keiner Weise mit dem Sommer verglichen werden kann. Die Aussage muss daher also relativ gesehen werden und kann nicht als echtes Gütesiegel betrachtet werden.

Die vier sandigen Strände vor Tossa, Platja de la Mar Menuda (http://www.tossainfo.eu/mar-menuda.html), Platja del Reig, Platja Gran (http://www.tossainfo.eu/platja-gran.html) und Platja d'Es Codolar sind auch nur bedingt für Kinder geeignet, da Kinder sehr schnell keinen Grund mehr haben und auf Schwimmen angewiesen sind. Am idealsten ist noch der Strand Mar Menuda mit seinem sandigen seichteren Nebenstrand Banyera de Ses Dones, der auch von den Wogen völlig geschützt ist.

In den beiden Sommermonaten muss man sich manches Mal einen Platz am Hauptstrand Playa Gran erkämpfen, nicht nur wegen dem starken Andrang, sondern auch weil hier die Ausflugsboote anlegen, Freizeitkapitäne einen Teil des Sandes (und Wassers) belegen und die vermieteten (oder zu vermietenden) Liegestühle auch ihr Tribut zollen. Aber es ist für die Haut ohnehin besser früh morgens oder am Abend an den Strand zu gehen, wenn es also keinen Massenandrang mehr gibt.

viernes, 11 de enero de 2008

Fischfang in Tossa

Alle, die heute Tossa de Mar besuchen sehen im Verborgenen noch das kleine Fischerdorf, das es vor den 50er Jahren war. Sie kämen gar nicht auf den Gedanken, dass der, wenn auch sehr eingeschränkte, Reichtum des Ortes nicht auf den lokalen Fischfang zurückzuführen ist. Aber über die Wirtschaftsgeschichte Tossas reden wir ein anderes Mal.

Wenn man so richtig nachdenkt, so versteht man, warum Fischfang nie zum Reichtum führen konnte, denn alle "Konkurrenzorte" an der Küste verfügen über eine bessere Straßenverbindung und hatten, bevor Tossa mit dem Film "Pandora und der fliegende Holländer" in alle Munde kam, mehr Einwohner. Wie also sollten die Fischer mit ihren kleinen Barken schneller an Kundschaft kommen als die Konkurrenz. Der einzige Vorteil des Orts war, dass hier Fische vorkommen (und vorkamen), die es bereits in den Nachbarorten nicht gibt.

Über eine gewisse Epoche hinweg hatte Tossa auch einen eigenen Fischmarkt, der jedoch 1992 endgültig zu Grabe getragen wurde. Seither müssen die wenigen verbleibenden Fischer ihren Fang in Blanes zum Kauf anbieten, was im letzten Jahr zu einigen Spannungen führte als auch die letzten traditionellen Privilegien der Fischer Tossas vorübergehend abgeschafft wurden. Fischfang wie er in Tossa heute noch von einigen Familien betrieben wird ist seinem Untergang nahe, denn die geringe Verdienstmöglichkeit lockt keinen Nachwuchs.

miércoles, 9 de enero de 2008

Die Ankunft der Könige aus dem Morgenland

Wie überall in Spanien, so warten auch im katalanischen Tossa die Kinder nicht am 24. Dezember auf das Christkind, sondern am Abend des 5. Januar auf die Ankunft der Heiligen Drei Könige, die aus dem Morgenland die Geschenke mitbringen, was in gewisser Weise logischer ist, da das neugeborene Christkind wohl kaum schon an Geschenke denkt.

In Tossa de Mar findet daher jeweils am Abend des 5. Januars ein großer Umzug statt, der im Aufbau dem deutschen Karneval entspricht. Bei der Ankunft der Könige und ihrem Gefolge werden Bonbons in alle Richtungen geworfen, die die Kinder Tossas von der Strasse aufsammeln. Da der Umzug, bei dem mehr als 100 Personen beteiligt sind, bei Dunkelheit stattfindet, wird er auch von einem Fackelzug begleitet, der die Atmosphäre des "Morgenlandes" noch vergrößert.

Der Umzug endet schließlich an der Kirche des Ortes wo die zahlreichen Kinder Tossas ihre Wunschzettel den Königen überreichen - mit der Hoffnung natürlich, dass einige der Wünsche am nächsten Morgen auch erfüllt werden, was natürlich nicht mehr die Aufgabe der Könige ist sondern die Eltern in Angriff nehmen müssen.

lunes, 7 de enero de 2008

Ein früheres Fischerdorf

Auch wenn es in den Sommermonaten bisweilen so scheint, als sei Tossa de Mar eine internationale Kleinstadt geworden, so ist das wahre Tossa dennoch von seinen katalanischen Brauchtümern geprägt und ein Fremder, der nicht bereit ist wenigstens einige Worte in der katalanischen Sprache zu verwenden wird sich immer wie ein Fremder vorkommen und keinen echten Kontakt zu den Anwohnern bekommen.

So sind die bedeutendsten Feste des Ortes auch nicht während der Sommerzeit zu entdecken, sondern sind über das ganze Jahr verteilt. Und selbst zahlreiche katalanische Backwerke und Gerichte bleiben dem Nichtanwohner verborgen, da so manches Gebäck nur an sehr wenigen Tagen des Jahres gebacken wird.

Tossa de Mar ist trotz seiner geringen Größe ein Ort mit einer großen Bedeutung. Die Befestigung der Altstadt ist die einzig erhaltene im katalanischen Küstenstreifen, Taucher finden am Mar Menuda eine faszinierende Ausgangsstelle und das Babel der Art, wie Tossa auch genannt wird, hatte das erste Moderne Museum Kataloniens. Noch heute findet hier der größte internationale Schnellmalwettbewerb statt und an jeder Strasse steht ein Kunstwerk eines katalanischen Künstlers.

Über all diese verborgenen Schätze werde ich im Laufe der Zeit hier erzählen, in der Hoffnung, den einen oder anderen etwas neugierig auf Tossa zu machen.