sábado, 29 de marzo de 2008

Eine Busreise nach Tossa de Mar

Als ich letzten Samstag durch die Strassen Tossas bummelte dachte ich fast an ein Wunder. Steht doch einer der großen Reisebusse an der Strandpromenade, also dort, wo man eigentlich nie einen Bus sieht. Gut, ich muss dazufügen, dass die lokale Polizei bereits neben dem Bus stand und den Fahren darum bat seinen Fahrgästen doch das Gepäck auszuhändigen und dann ihnen zum Revier zu folgen.

Gut, die Mehrheit der Hotels in Tossa liegen Nahe dem Strand oder im älteren Teil der Stadt, also an sehr engen Strassen, die zum Teil selbst mit dem ganz normalen Auto kaum anzufahren sind, aber mit einem Reisebus, purer Wahnsinn! Auch wenn die Gemeinde Tossa vergessen hat die Stadt für Busse per Verkehrszeichen zu sperren, so muss der Busfahrer sich doch etwas zuviel zugemutet haben oder auf Grund einer gehörigen Alkoholmenge die Strasse in doppelter Breite gesehen haben.

Auf der anderen Seite verstehe ich natürlich die Fahrgäste, die ihr Gepäck gerne etwas näher an den Hotels ausgehändigt bekommen möchten, denn bisweilen sind mehrere hundert Meter zu Fuß zurückzulegen, da der in anderen Orten übliche Hotel-Abholservice sehr zu wünschen lässt oder ganz einfach nicht vorhanden ist. Gäste sind ja willkommen, aber wozu einen entsprechenden Service bieten. Bezahlt haben die Busreisenden ja schon, wenn auch bis zu 50% weniger als die "normalen" Gäste. Aber nach 500 Meter Marsch mit ihren Koffern sind sie erst einmal erledigt und können sich kaum noch beschweren. Beschweren … bei wem auch? Meist kannte der Reiseveranstalter das Problem aber hielt diese Information zurück, weil der Bus muss ja voll werden muss. Tourismus ist ein Geschäft und kein Vergnügen.

Aber auch Autofahrer sind in Tossa so manchmal überrascht, wenn vor einem Hotel das Parken (für je 1 Auto !) auf 10 Minuten beschränkt ist , sie im Schnellverfahren ihr Gepäck aus dem Kofferraum werfen müssen und dann einen kostenlosen Parkplatz mindestens 300 Meter vom Hotel entfernt suchen dürfen, was im Juli und August bisweilen mit größeren Schwierigkeiten verbunden ist. Aber nach Tossa kommen ja ohnehin nur sportliche Gäste, was für ein Glück! Es gibt sogar behindertengerechte Hotels, die nur leider nicht mit einem größeren behindertengerechten Fahrzeug anzufahren sind.

Und dann kann der Autofahrer sich auch noch im Hindernisfahren üben, ein Erlebnis für das viele ein Vermögen ausgeben würden. Die Hotels in der Vila Nova sind nämlich nur über sehr enge Strassen, die eigentlich Fußgängerzone sind, zu erreichen. Nur die Anfahrt zu den Hotels ist per Auto erlaubt, da sonst die Hotels schließen könnten noch bevor der höhere Wasserstand sie in 50 Jahren erreicht. Und, es ist wirklich ein Erlebnis sich mit seinem Fahrzeug durch eine best bevölkerte Fußgängerzone zu zwängen. Einige der Fußgänger nehmen dieses Eindringen in ihrem Terrain leider etwas persönlich und versetzen den Fahrzeugen kleinere Beulen oder kratzen mit dem Schlüssel etwas über den Lack. Bleibt wenigstens ein Souvenir, das man nicht bezahlen muss.

Ich liebe Tossa und fühle mich hier sehr wohl, aber so manches Mal frage ich mich, ob die Stadt (und die Hotels) nicht etwas dafür tun sollten, dass sich ein Tourist auch in jeder Situation in Tossa wohl fühlt. Wenn man natürlich bedenkt, dass der Fremdenverkehrsverband nicht einmal eine deutsche Website anbietet und einige der Hotels ihren deutschen Kunden eine Übersetzung des Sites oder Hotelprospekts zumuten, den man nur als "zusammengeflickt" bezeichnen kann, dann sollte man sich vielleicht doch nicht zu sehr wundern.

lunes, 10 de marzo de 2008

Wasser in Tossa de Mar

Jedes Jahr beginnt ab dem Herbst das Warten auf Regen. Während Hotels und Restaurants in Tossa ihre Porten schließen, einige der Besitzer ihren Urlaub nehmen und die Angestellten wieder einen Winter ohne Arbeit verbringen müssen, wartet die Natur auf Regen, denn nach den heißen, trockenen Sommermonaten sind die Reserven zu Ende und selbst die Pfahlwurzeln von Korkeiche oder Erdbeerbaum finden kaum noch die lebensnotwendige Flüssigkeit.


Aber auch Vögel, Insekten, Spinnen und all die anderen Tiere der Umgebung Tossas brauchen, wie auch die Menschen, Flüssigkeit zum Überleben. Und jedes Jahr wird die Flüssigkeit Wasser weniger, der Regen geringer, die Reservoire leerer.

Der erste Gedanke wäre nun natürlich dem Hotelbau, dem Bau von Ferienwohnungen und dem Erschliessen von Campingplätzen ein Ende zu bereiten, zumal die Klimaveränderungen diese Wassernot jedes Jahr vergrößert, aber es schient leider so, als würde jeder Baum, jede Pflanze und jedes Tier geopfert bevor die Tatsache akzeptiert wird, dass die Grenze erreicht ist. Immer noch ist jeder ausländische Investor willkommen in Tossa und die Baukräne sind die ersten "Kraniche" die auf ein neues Gebäude hinweisen, das erneut ein Wasserverbraucher wird und der Natur an das wichtigste Gut geht.

Dieses Jahr wurden in Katalonien bereits Springbrunnen abgestellt und Maßnahmen in die Wege geleitet, den Wasserverbrauch (der Bewohner) zu senken. Gärten dürfen nicht mehr gegossen werden und private Pools müssen leer bleiben. Landwirte werden ohne Einnahmen auskommen müssen und die Natur wird wieder etwas mehr sterben.

Nur ein Gedanke ist im Moment wichtig, auch für die Stadtverwaltung Tossas. Wie kann man en Wassermangel vor den erhofften Touristen verbergen und wie kann man jeden Touristen zufrieden stellen, nicht mit Freundlichkeit (die bisweilen mangelt), sondern mit Wasser. Natürlich muss das Salzwasser kräftig abgeduscht werden, selbst wenn für jeden Touristen eine Pflanze und ein Tier sterben wird. Wasser ist lebensnotwendig, aber nicht nur für Touristen.

Aber vielleicht gäbe es auch andere Lösungen wie Aufklärung oder die Duschen und Wasserhähne zeitlich zu steuern, Handtücher nicht mehr täglich zu wechseln … und vielleicht wäre es auch sinnvoll, den Touristen schon heute auf das Morgen vorzubereiten, denn jeden Besucher von Tossa den Einwohnern vorzuziehen bedeutet Hass auf Touristen zu schaffen.Die Natur zu zerstören bedeutet ebenfalls nicht an Morgen zu denken, denn anspruchsvoller Tourismus will auch den Parc de Sa Riera behalten und in den Cadiretes spazieren können, dort Rad fahren dürfen und nicht nur tote Bäume sehen.

Wasser zu haben ist ein Privileg, man sollte jedoch daran denken, dass Tiere und Pflanzen in Tossa waren lange bevor der erste Tourist den Weg in diese kleine Stadt fand.

jueves, 28 de febrero de 2008

Wandern in Tossa, und den Cadiretes

Selbst wenn das Wasser noch zu kalt zum Baden ist und die Natur bereits voll erwacht ist, gibt es doch nur wenige, die nach Tossa kommen um hier zu wandern. Und das, obwohl es hier prozentual weitaus mehr Natur und Wanderwege gibt als ruhige Badestellen.

Unzählige Wanderwege laden in Tossa de Mar zu einer Entdeckung von Naturwundern ein oder lassen die lange Vergangenheit Tossas wieder auferstehen. Kapellen, Einsiedeleien, iberische Ansiedlungen, Höhlen und Menhire warten nur darauf entdeckt zu werden.

Aber auch Naturliebhaber kommen hier voll zum Zuge, denn außer unzähligen Heilkräutern und ebenso vielen Arten an Mittelmeerpflanzen hat die Natur in Tossa auch noch ein anderes Wunder parat, denn die Berge über Tossa, die Cadiretes, vereinen mehrere ökologische Systeme, was dazu führt, dass man bei Tossa außer der südlichen Vegetation auch Pflanzen finden kann, die sonst nur am Atlantik zu Hause sind.

Aber auch ein etwas längerer Spaziergang im Parc de Sa Riera ermöglicht einen Einblick an die Adaptionsfähigkeit der Natur, denn hier treffen sich Pflanzen die Brackwasser benötigen, Gewächse, die an Flussufern wachsen und die Mittelmeervegetation. Das einzigartige Bewässerungssystem des Parkes erlaubt die Rückgewinnung von Brauchwasser um der Natur ein neues Leben zu ermöglichen.

Es ist doch wirklich schade, dass diese Seite Tossas nur im Verborgenen lebt und die vielen Besucher nicht davon nutzen.

martes, 19 de febrero de 2008

Das Leuchtturmmuseum "Centre d'Interpretació dels Fars de la Mediterrània"

Der im letzten Jahr gewählte neue Stadtrat in Tossa de Mar (Nationalkatalanistisches Zentrum CiU) hat das Leuchtturmmuseum (Centre d'Interpretació dels Fars de la Mediterrània) und die Bar am Leuchtturm für unbestimmte Zeit geschlossen. Als Gründe gelten unter anderem Arbeiten an der elektrischen Installation, Arbeiten am alten Abwassersystem, aber auch Arbeiten, die die Bar attraktiver machen und den Aussichtsplatz besser absichern sollen.

Nach Aussagen der Verantwortlichen, Frau Maria Teresa Moré, verursacht das Museum einen jährlichen Defizit von 60.000 Euros, was natürlich sehr verwunderlich ist, wenn man bedenkt, dass das Museum einzigartig im ganzen Mittelmeerraum ist. Vielleicht liegt es daran, dass die Existenz des Museums in Tossa kaum bekannt ist und Besucher Tossas davon auch kaum informiert werden. Vielleicht sollte auch die Website des Tourismusverbandes verbessert werden und eine deutsche Version hinzufügen.

Mehr über das Leuchtturmmuseum unter "Die Altstadt Tossas"

lunes, 18 de febrero de 2008

Eine ruhige Bucht zum Baden in Tossa

Tossa de Mar kann mit 19 Stränden aufwarten, zumindest auf den Plänen. Wie kann man allerdings alle diese Strände finden um sich dann an einer ruhigen Ecke braun brennen lassen? Wieder theoretisch reicht es aus, sich einfach ins Auto zu setzen und dann einen dieser vielen Strände anzufahren, da nur vier davon im Einzugsbereich von Fußgängern liegen, die direkt in Tossa wohnen. Wobei einer der vier Strände auch mehr einem Handtuch näher kommt als einem Strand.

Verlassen wir daher jetzt die Theorie und kommen zur etwas traurigen Realität. Da der Strandstreifen allen zugängig bleiben muss, so hat man natürlich die Chance sich ein Boot zu mieten um seinem Traumstrand einen Besuch abzustatten. Paddeln kann allerdings wegen der Entfernung etwas anstrengend werden, ein kleines Motorboot, das man sich in den umliegenden Orten mieten kann ist da etwas praktischer.

Und dann gibt es natürlich noch die Möglichkeit sich mit dem Auto einen vielleicht etwas gefährlichen Parkplatz an der Serpentinenstrasse zu suchen und sich zu Fuß den "heimlichen" Stränden nähern. Warum nun aber zu Fuß, nachdem es doch Strassen gibt? Die Frage ist leicht zu beantworten. Die Besitzer der Ferienvillen haben bis zu 2 km vom Strand entfernt Barrieren angebracht, die nur für Bewohner geöffnet werden, nicht aber für Touristen.

Da die Strände nun auch nicht auf Höhe der Hauptstrasse zu finden sind, sondern bis zu 150 Meter tiefer, am Mittelmeer eben, so bleibt eben der kleine Fußmarsch mit anschließender Bergbesteigung als einzige Lösung, wenn man vom Boot absieht. Vielleicht ist das Ganze ja nicht so ganz legal und logisch, dass Touristen mit ihrer Kurtaxe auch noch den Schutz von Villen bezahlen dürfen, aber nur die Stadt Tossa hat das Recht, diese Barrieren zu verbannen um seinen Besuchern einen freien Strandzugang zu gewähren.

miércoles, 6 de febrero de 2008

Die Sardine zu Grabe tragen

Jedes Land hat so seine besonderen Traditionen zum Aschermittwoch und sagt dem Karneval auf eine andere Weise "bis zum nächsten Jahr". In Spanien kann man fast sagen, dass jeder Ort seine eigene Methode hat den Karneval "zu begraben".Gemeinsam haben die spanischen Orte alle, dass sie eine Sardine begraben, auch wenn begraben nicht das richtige Wort ist, denn meistens wird die (künstliche) Sardine öffentlich verbrannt nachdem ihr und dem König Karneval der Prozess gemacht und dann das Urteil verkündet wird. Aber es gibt auch Orte, wo die Sardine ins Meer geworfen oder geköpft wird.In Tossa de Mar wird die Sardine von Kindern, die als Tod gekleidet sind, durch die Stadt getragen um dann öffentlich verbrannt zu werden. Das Ereignis sagt dem Karneval lebe wohl und leitet damit die 40-tägige Fastenzeit ein. Dieser letzte Karnevalsumzug endet schließlich an der Strasse Jacint Verdaguer mit heißer Schokolade und einem Stück Kuchen, was nicht nur die kleinen Kinder begeistert.


domingo, 3 de febrero de 2008

Karneval in Tossa

Kostümierte Karnevalsumzüge finden heutzutage nahezu überall statt. Tossa de Mar ist hier keine Ausnahme, denn auch hier findet zur Karnevalszeit einer der Züge statt, der den ganzen Ort mobilisiert.

Und doch gibt es in Tossa etwas besonderes, denn hier gibt es nicht nur den üblichen Umzug, sondern am Vortag findet ein zusätzlicher Umzug per Fahrrad statt. Seit 18 Jahren ziehen daher die verkleideten Bewohner Tossas, vor allem mit einer großen Anzahl an Kindern, zwei Stunden lang durch die Stadt und beweisen ihren Einfallsreichtum bei der Auswahl ihrer Masken und Verkleidung.

Und noch etwas ist Besonders an dieser Veranstaltung. Der Umzug endet an der kleinen Bar Josep in der Vila Nova mit einem kleinen Umtrunk und der Verleihung einer Trophäe für die beste Karnevalsverkleidung.

Bilder dieses Tages findet man auf den Seiten El blog d'en Vitalis und Irenes Blog. Wer sich für den "normalen Umzug" interessiert, kann auch einen Blick auf einen vergangenen Karneval werfen.

sábado, 26 de enero de 2008

Brauchtum und Tradition in Tossa de Mar

Es gibt wenige Orte in Katalonien wo Brauchtum und Tradition so gewahrt werden wie in Tossa de Mar. Jeder Monat bringt Ereignisse mit sich, die ihre Wurzeln in der hiesigen katalanischen Vergangenheit tragen. So auch eine Legende, die bis in die heutigen Tage Tossa prägt.

Tossa verehrt mehrere Heilige zu deren Ehren ein Fest, ein Umzug oder ein Aplec, also eine Art freundschaftliches Treffen mit dem katalanischen Tanz Sardana, stattfindet, aber einer der Heiligen nimmt eine besondere Rolle ein: Sant Ramón de Penyafort, der im Jahre 1236 den Boden Tossas betrat. Auf dem Wege nach Barcelona ließ er am Strand Mar Menuda, dem kleinen Meer, Halt machen um einem Sterbenden in den letzten Minuten seines Lebens beizustehen. Noch heute kann man ein Kreuz im Felsen entdecken, das an dieses Ereignis erinnern soll.

Aber die Legende lebt in Tossa nicht nur in der Erinnerung vieler, denn jeden 23. Januar findet am Strand eine Hochmesse statt, die zu Ehren des Heiligen gelesen wird. Wer dieser Messe beiwohnt versteht, wie wichtig die katalanische Sprache den Bewohnern Tossas ist und wie weit ihre Wurzeln zurückreichen. Fremde sollten vielleicht jemanden bei sich haben, der ihnen den Wortlaut der Predigt übersetzt und ihnen die ganze Geschichte des Heiligen näher bringt.

Mehr über Brauchtum in Tossa findet man auf der Seite http://www.tossainfo.eu/tradition.html und je nach Gelegenheit auf diesen Seiten.

lunes, 21 de enero de 2008

Der Pilger von Tossa

Tossa de Mar ist der einzige Ort, der eine Tradition bewahrt, die um das Jahr 1400 seinen Ursprung nahm. Zu jener Zeit war Tossa, wie alle anderen Orte der Umgebung von der Pest bedroht, die bereits in einigen Orten ihre Wirkung zeigte. Jeder Ort versuchte auf seine Weise dem Übel zu entgehen, so auch die damals relativ bedeutende Stadt Tossa.

Tossa versprach daher jedes Jahr am 20. Januar als Danksagung einen Pilger zur Einsiedelei Sankt Sebastian in Santa Coloma de Farners zu schicken, falls sie von der Pest verschont blieben. Tossa wurde verschont und schickt seit dieser Zeit jedes Jahr einen Pilger, der mittlerweile von hunderten von Personen begleitet wird zur 40 km entfernten Einsiedelei. Der Pilgermarsch, der morgens um sieben Uhr beginnt erfolgt bei völligem Schweigen. Die Nacht zum 21. Januar verbringt die Gesellschaft in Santa Coloma de Farners um dann am nächsten Morgen die 40 Kilometer nach Tossa zurückzugehen. Ein Teil der Pilger legt die beiden Strecken barfuss zurück.

Am Abend des 21. Januar kommt der Pilgerzug wieder in Tossa an und zieht mit der Statue des Heiligen Sebastian durch die Stadt. Dies ist der einzige Tag im Jahr, an dem an der Mauer der Altsstadt die Lichter angezündet werden wo auch hunderte von Zuschauern auf die Rückkehr der Pilger warten. In Zusammenhang mit diesem Pilgermarsch und dem Schutze Tossas durch den Heiligen Sebastian wurde im Jahre 1593 auch die capella de la Mare de Déu del Socors in der heutigen Vila Nova errichtet.

jueves, 17 de enero de 2008

Heilpflanzen in Tossa de Mar

Tossa de Mar ist das ganze Jahr über ein Paradies für die Liebhaber von Heil- oder Medizinalpflanzen. Im Laufe des Jahres lassen sich hier über 100 verschiedene Arten in ihrer Entwicklung beobachten. Der seit fast 100 Jahren nahezu unberührte Wald lässt die Pflanzen wieder in ihrer Ursprünglichkeit entfalten und Touristen verirren sich eigentlich nur sehr selten in die Höhen über Tossa.

Aber Medizinalpflanzen dienen nicht nur der Herstellung von pflanzlichen Medikamenten und Schönheitsprodukten, denn zahlreiche Heilpflanzen gehören in Tossa auch zum ganz normalen Essen. So der wilde Spargel, der hier in großen Mengen vorkommt, oder Kapern, Oliven, Brombeeren und die hier sehr typischen Erdbeerbäume mit ihren roten Früchten. Die einzige Konkurrenz kommt hier von den Vögeln, die gute Früchte selbstverständlich auch zu schätzen wissen.

Um diesen natürlichen Reichtum Tossas auch genießen zu können muss man sich jedoch bis in eine Höhe von bis zu 200 Metern wagen und einen der 19 Strände hinter sich lassen, was im Winter natürlich leichter fällt als im Sommer. Und bequeme Schuhe sollte man vielleicht auch nicht vergessen, denn starke Regenfälle an einigen wenigen Tagen des Jahres machen so manchen Weg zu einem kleinen Abenteuer. Dies bedeutet natürlich auch, dass es besser ist, sich nicht in die Berge zu wagen wenn es wirklich mal stark zum Regen kommt, denn Medizinalpflanzen zu entdecken sollte nicht heißen sich auch gleich in Lebensgefahr begeben zu müssen.

martes, 15 de enero de 2008

Restaurants in Tossa de Mar

Tossa de Mar bietet, zumindest von Mai bis einschließlich September, eine unbeschreibliche Menge an Restaurants. Einige davon zählen vermutlich mit zu den besten Kataloniens, andere kommen über das "übliche Touristenessen" kaum hinweg. Es ist daher ungemein wichtig seiner Nase oder ehrlichen Empfehlungen zu folgen um nicht eine unangenehme Überraschung zu erleben.

Man sollte bei seinen Überlegungen auf jeden Fall zwei Dinge berücksichtigen. Um günstige Preise zu suggerieren bieten einige Restaurants "billige" Menus an, fügen aber dann in klein hinzu, dass die Preise ohne Mehrwertsteuer sind, andere vergessen das Getränk oder eine andere "Kleinigkeit" - und wieder bei anderen kamen mir schon böse Gerüchte zu Ohren was die Freundlichkeit der Bedienung angeht. Auch ein Menu für 9 Euros ist nicht mehr so sehr billig, wenn man dann Wein, Kaffee und Mehrwertsteuer dazu rechnen muss.

Aber was ist nun typisch für Tossa? Tapas nach der klassischen Art sind kaum noch zu finden und selbst sehr gute Pizzas sind wohl nicht als typisch zu betrachten. Paella kommt ebenfalls nicht aus Tossa, auch wenn man sehr gute finden kann. Und das wirklich sehr typische Gericht aus Tossa, Cim i tomba, ist vermutlich nicht jedermanns Geschmack, da hier der Knoblauch dominiert. Und dann gibt es natürlich noch einige andere exzellenten Fischgerichte, die jedoch nicht der unteren Preisklasse angehören und daher für viele mehr als Höhepunkt eines Urlaubs betrachtet werden kann. Wer täglich im Restaurant essen will (und nicht nur aus der Hand zu essen gewohnt ist) sollte jedenfalls eine angemessene Summe in seiner Urlaubskasse einkalkulieren und vergessen, dass Spanien, oder wie in diesem Fall Katalonien, immer noch zu den Billigländern gehören. Die heutigen Preise liegen eher über deutschem Niveau.

domingo, 13 de enero de 2008

Die Strände Tossas

Tossa de Mar verfügt insgesamt über 19 verschiedene Strände von denen jedoch nur vier auch zu Fuß erreicht werden können, falls man im Ort selbst wohnt. Zwei der Strände verfügen seit Jahren über die blaue Flagge, die eine gewisse Wasserqualität garantiert, was natürlich nur relativ zu sehen ist, da die Messungen sehr früh im Jahr erfolgen, zu einer Zeit als die Wetterkonditionen und der Bootbetrieb in keiner Weise mit dem Sommer verglichen werden kann. Die Aussage muss daher also relativ gesehen werden und kann nicht als echtes Gütesiegel betrachtet werden.

Die vier sandigen Strände vor Tossa, Platja de la Mar Menuda (http://www.tossainfo.eu/mar-menuda.html), Platja del Reig, Platja Gran (http://www.tossainfo.eu/platja-gran.html) und Platja d'Es Codolar sind auch nur bedingt für Kinder geeignet, da Kinder sehr schnell keinen Grund mehr haben und auf Schwimmen angewiesen sind. Am idealsten ist noch der Strand Mar Menuda mit seinem sandigen seichteren Nebenstrand Banyera de Ses Dones, der auch von den Wogen völlig geschützt ist.

In den beiden Sommermonaten muss man sich manches Mal einen Platz am Hauptstrand Playa Gran erkämpfen, nicht nur wegen dem starken Andrang, sondern auch weil hier die Ausflugsboote anlegen, Freizeitkapitäne einen Teil des Sandes (und Wassers) belegen und die vermieteten (oder zu vermietenden) Liegestühle auch ihr Tribut zollen. Aber es ist für die Haut ohnehin besser früh morgens oder am Abend an den Strand zu gehen, wenn es also keinen Massenandrang mehr gibt.

viernes, 11 de enero de 2008

Fischfang in Tossa

Alle, die heute Tossa de Mar besuchen sehen im Verborgenen noch das kleine Fischerdorf, das es vor den 50er Jahren war. Sie kämen gar nicht auf den Gedanken, dass der, wenn auch sehr eingeschränkte, Reichtum des Ortes nicht auf den lokalen Fischfang zurückzuführen ist. Aber über die Wirtschaftsgeschichte Tossas reden wir ein anderes Mal.

Wenn man so richtig nachdenkt, so versteht man, warum Fischfang nie zum Reichtum führen konnte, denn alle "Konkurrenzorte" an der Küste verfügen über eine bessere Straßenverbindung und hatten, bevor Tossa mit dem Film "Pandora und der fliegende Holländer" in alle Munde kam, mehr Einwohner. Wie also sollten die Fischer mit ihren kleinen Barken schneller an Kundschaft kommen als die Konkurrenz. Der einzige Vorteil des Orts war, dass hier Fische vorkommen (und vorkamen), die es bereits in den Nachbarorten nicht gibt.

Über eine gewisse Epoche hinweg hatte Tossa auch einen eigenen Fischmarkt, der jedoch 1992 endgültig zu Grabe getragen wurde. Seither müssen die wenigen verbleibenden Fischer ihren Fang in Blanes zum Kauf anbieten, was im letzten Jahr zu einigen Spannungen führte als auch die letzten traditionellen Privilegien der Fischer Tossas vorübergehend abgeschafft wurden. Fischfang wie er in Tossa heute noch von einigen Familien betrieben wird ist seinem Untergang nahe, denn die geringe Verdienstmöglichkeit lockt keinen Nachwuchs.

miércoles, 9 de enero de 2008

Die Ankunft der Könige aus dem Morgenland

Wie überall in Spanien, so warten auch im katalanischen Tossa die Kinder nicht am 24. Dezember auf das Christkind, sondern am Abend des 5. Januar auf die Ankunft der Heiligen Drei Könige, die aus dem Morgenland die Geschenke mitbringen, was in gewisser Weise logischer ist, da das neugeborene Christkind wohl kaum schon an Geschenke denkt.

In Tossa de Mar findet daher jeweils am Abend des 5. Januars ein großer Umzug statt, der im Aufbau dem deutschen Karneval entspricht. Bei der Ankunft der Könige und ihrem Gefolge werden Bonbons in alle Richtungen geworfen, die die Kinder Tossas von der Strasse aufsammeln. Da der Umzug, bei dem mehr als 100 Personen beteiligt sind, bei Dunkelheit stattfindet, wird er auch von einem Fackelzug begleitet, der die Atmosphäre des "Morgenlandes" noch vergrößert.

Der Umzug endet schließlich an der Kirche des Ortes wo die zahlreichen Kinder Tossas ihre Wunschzettel den Königen überreichen - mit der Hoffnung natürlich, dass einige der Wünsche am nächsten Morgen auch erfüllt werden, was natürlich nicht mehr die Aufgabe der Könige ist sondern die Eltern in Angriff nehmen müssen.

lunes, 7 de enero de 2008

Ein früheres Fischerdorf

Auch wenn es in den Sommermonaten bisweilen so scheint, als sei Tossa de Mar eine internationale Kleinstadt geworden, so ist das wahre Tossa dennoch von seinen katalanischen Brauchtümern geprägt und ein Fremder, der nicht bereit ist wenigstens einige Worte in der katalanischen Sprache zu verwenden wird sich immer wie ein Fremder vorkommen und keinen echten Kontakt zu den Anwohnern bekommen.

So sind die bedeutendsten Feste des Ortes auch nicht während der Sommerzeit zu entdecken, sondern sind über das ganze Jahr verteilt. Und selbst zahlreiche katalanische Backwerke und Gerichte bleiben dem Nichtanwohner verborgen, da so manches Gebäck nur an sehr wenigen Tagen des Jahres gebacken wird.

Tossa de Mar ist trotz seiner geringen Größe ein Ort mit einer großen Bedeutung. Die Befestigung der Altstadt ist die einzig erhaltene im katalanischen Küstenstreifen, Taucher finden am Mar Menuda eine faszinierende Ausgangsstelle und das Babel der Art, wie Tossa auch genannt wird, hatte das erste Moderne Museum Kataloniens. Noch heute findet hier der größte internationale Schnellmalwettbewerb statt und an jeder Strasse steht ein Kunstwerk eines katalanischen Künstlers.

Über all diese verborgenen Schätze werde ich im Laufe der Zeit hier erzählen, in der Hoffnung, den einen oder anderen etwas neugierig auf Tossa zu machen.